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ADDUSER.CONF(5)               File Formats Manual              ADDUSER.CONF(5)

BEZEICHNUNG
       /etc/adduser.conf - Konfigurationsdatei für adduser(8) und addgroup(8).

BESCHREIBUNG
       Die  Datei /etc/adduser.conf enthält Vorgabewerte für die Programme ad-
       duser(8), addgroup(8), deluser(8) und delgroup(8). Jede  Zeile  enthält
       eine  Option  in der Form Option = Wert. Die Werte können von einfachen
       oder doppelten Anführungszeichen, das Gleichheitszeichen  von  Leerraum
       eingeschlossen werden. Kommentarzeilen müssen mit dem Raute-Zeichen (#)
       beginnen.

       Die gültigen Konfigurationsoptionen sind:

       ADD_EXTRA_GROUPS
              Wird hier etwas anderes als 0 angegeben, wird adduser   die  neu
              eingerichteten  Nicht-Systembenutzer  zu  Mitgliedern der in EX-
              TRA_GROUPS (siehe unten) angegebenen Gruppen machen. Die Vorgabe
              ist 0.

       DIR_MODE
              Der  Berechtigungsmodus  für  Home-Verzeichnisse von durch addu-
              ser(8) erstellten Nicht-Systembenutzern. Standardmäßig 0700. Be-
              achten  Sie,  dass  es mögliche Konfigurationen (wie /~user-Web-
              dienste oder die Auslieferung von E-Mails  in  Home-Verzeichnis-
              sen)  gibt,  die  Änderungen  an dieser Vorgabe benötigen. Siehe
              auch SYS_DIR_MODE.

       DHOME  In diesem Verzeichnis sollen die  neuen  HOME-Verzeichnisse  er-
              zeugt werden (Standard ist home).

       DSHELL die  Login-Shell (mit ihr arbeitet ein Benutzer, nachdem er sich
              beim System angemeldet hat) für alle neuen  Benutzer;  Standard-
              wert ist /bin/bash

       EXTRA_GROUPS
              Die  (durch  Leerzeichen getrennte) neu eingerichteten Nicht-Sy-
              stembenutzer werden  diesen  Gruppen  zugeordnet.  Standardmäßig
              users.

       FIRST_SYSTEM_GID und LAST_SYSTEM_GID
              geben  einen Bereich von GIDs an, aus denen GIDs für Systemgrup-
              pen dynamisch zugewiesen werden können. Standardmäßig 100 - 999.

       FIRST_GID und LAST_GID
              geben einen Bereich von GID an, aus denen GIDs für Nicht-System-
              gruppen dynamisch zugewiesen werden können. Standardmäßig 1000 -
              59999.

       FIRST_SYSTEM_UID und LAST_SYSTEM_UID
              geben einen Bereich von UIDs an, aus dem UIDs für Systembenutzer
              dynamisch  zugewiesen  werden  können.  Standardmäßig 100 - 999.
              Bitte beachten Sie, dass System-Software, wie zum  Beispiel  die
              vom  Paket  base-passwd  zugewiesenen  Benutzer,  davon ausgehen
              kann, dass UIDs unter 100 nicht zugewiesen sind.

       FIRST_UID und LAST_UID
              geben einen Bereich von UIDs an, aus dem UIDs für  Nicht-System-
              benutzer  dynamisch zugewiesen werden können. Standardmäßig 1000
              - 59999.

       GID_POOL
              Siehe UID_POOL.

       GROUPHOMES
              Wird diese Option auf yes gesetzt, werden die Home-Verzeichnisse
              als /home/Gruppenname/Benutzer erstellt. Der Vorgabewert ist no.
              Diese Option ist veraltet und wird entfernt.

       LAST_GID
       LAST_SYSTEM_GID
       LAST_UID
       LAST_SYSTEM_UID
              Siehe die Varianten FIRST_ der Option.

       LETTERHOMES
              Wird diese  Option  auf  yes  gesetzt,  wird  beim  Anlegen  der
              Home-Verzeichnisse ein zusätzliches Verzeichnis angelegt, dessen
              Name  der  erste  Buchstabe  des  Benutzernamens  ist,   z.   B.
              /home/b/benutzer.  Der Vorgabewert ist no. Diese Option ist ver-
              altet und wird entfernt.

       NAME_REGEX
              Nicht-Systembenutzer- und -Gruppennamen werden mit diesem  regu-
              lären Ausdruck überprüft. Wenn der Name nicht zum regulären Aus-
              druck passt, verweigert adduser(8) die Erstellung  von  Benutzer
              und Gruppe - es sei denn, die Option --allow-bad-names wurde ge-
              wählt. Durch Setzen von --allow-bad-names werden schwächere Prü-
              fungen   durchgeführt.  Die  Vorgabe  sind  die  konservativsten
              ^[a-z][-a-z0-9_]*$. Siehe nachfolgende SYS_NAME_REGXEX und  Gül-
              tige Namen für weitere Informationen.

       QUOTAUSER
              Wird  hier  ein nicht leerer Wert angegeben, übernehmen neue Be-
              nutzer die Ressourcen-Beschränkungen (quotas)  dieses  Benutzers
              mittels  edquota  -p QUOTAUSER Neuerbenutzer. Die Voreinstellung
              ist die leere Zeichenkette.

       SETGID_HOME
              Wenn der Wert yes ist, dann wird für Home-Verzeichnisse von  Be-
              nutzern  mit  einer  eigenen  Gruppe  (USERGROUPS = yes) das Bit
              set-group-ID gesetzt. Beachten Sie,  dass  diese  Funktionalität
              veraltet  ist  und  in  einer zukünftigen Version von adduser(8)
              entfernt werden wird. Bitte verwenden Sie stattdessen  DIR_MODE.
              Standardmäßig no.

       SKEL   Aus diesem Verzeichnis wird ein Konfigurationsdateien-Gerüst für
              den Benutzer kopiert. Standardmäßig ist /etc/skel.

       SKEL_IGNORE_REGEX
              Beim  Befüllen  des  neu  erstellten  Home-Verzeichnisses  eines
              Nicht-Systembenutzers werden Dateien in SKEL, die auf diesen re-
              gulären   Ausdruck   passen,   nicht   kopiert.    Standardmäßig
              (.(dpkg|ucf)-(old|new|dist)$),  ein  regulärer Ausdruck, der auf
              Dateien passt, die von nicht zusammengeführten Konfigurationsda-
              teien stammen.

       SYS_DIR_MODE
              Der  Berechtigungsmodus  für Home-Verzeichnisse von Systembenut-
              zern, die durch adduser(8) erstellt werden. Standardmäßig  0755.
              Beachten Sie, dass die Änderung von Berechtigungen für Systembe-
              nutzer dazu führen kann, dass sich einige  Pakete  unzuverlässig
              verhalten, falls sich das Programm auf die Standardeinstellungen
              verlässt. Siehe auch DIR_MODE.

       SYS_NAME_REGEX
              Systembenutzer- und -gruppennamen werden  mit  diesem  regulären
              Ausdruck  überprüft.  Wenn der Name nicht zum regulären Ausdruck
              passt, verweigert Adduser die Erstellung von Benutzer und Gruppe
              - es sei denn, die Option --allow-bad-names wurde gewählt. Durch
              Setzen von --allow-bad-names werden schwächere Prüfungen  durch-
              geführt.     Die     Vorgabe     sind     die    konservativsten
              ^[a-z_][-a-z0-9_]*$. Siehe NAME_REGEX weiter  oben  und  Gültige
              Namen weiter unten für weitere Informationen.

       UID_POOL und GID_POOL
              Legt  eine  Datei  oder  ein Verzeichnis fest, dass die UID- und
              GID-Vorrat-Dateien enthält. Siehe UID-  und  GID-VORRAT  im  Ab-
              schnitt ANMERKUNGEN. Beide sind standardmäßig leer.

       USERGROUPS
              Legt fest, ob jedem erstellten Nicht-Systembenutzer seine eigene
              Gruppe zur Verwendung gegeben wird. Standardmäßig yes.

       USERS_GID und USERS_GROUP
              Definiert den Gruppennamen oder GID der Gruppe, in die alle  neu
              erstellten   Nicht-Systembenutzer  untergebracht  werden.  Falls
              USERGROUPS auf yes gesetzt ist, wird die Gruppe als eine  ergän-
              zende  Gruppe  hinzugefügt; falls USERGROUPS no ist, wird es die
              primäre Gruppe. Falls Sie nicht möchten, dass alle Ihre Benutzer
              in  einer  Gruppe  sind, setzen Sie USERGROUPS=yes, belassen Sie
              USERS_GROUP leer und setzen Sie USERS_GID auf »-1«.  USERS_GROUP
              ist standardmäßig users, die die GID 100 auf allen Debian-Syste-
              men hat, da sie statisch durch das Paket  base-passwd  definiert
              ist.  Es  ist ein Konfigurationsfehler, beide Variablen zu defi-
              nieren, selbst wenn die Werte konsistent sind.

ANMERKUNGEN
   GÜLTIGE NAMEN
       Historischerweise erzwangen adduser(8) und addgroup(8)  Konformität  zu
       IEEE Std 1.003,1-2001. Damit sind nur die folgenden Zeichen in Gruppen-
       und Benutzernamen erlaubt: Buchstaben, Ziffern,  Unterstriche,  Punkte,
       Klammeraffen (@) und Bindestriche. Der Name darf nicht mit einem Binde-
       strich oder @ beginnen. Das »$«-Zeichen wird am Ende von  Benutzernamen
       erlaubt, um typische Samba-Maschinenkonten zu erlauben.

       Die  Standardeinstellungen  für NAME_REGEX und SYS_NAME_REGEX erlauben,
       das Benutzernamen Kleinbuchstaben und Zahlen enthalten, sowie  den  Ge-
       danken-  (-)  und  Unterstrich  (_). Der Name muss mit einem Buchstaben
       (oder einem Unterstrich für Systembenutzer) beginnen.

       Die über die Option  --allow-all-names  verfügbare,  am  wenigsten  be-
       schränkende  Richtlinie  macht einfach die gleichen Prüfungen wie user-
       add(8): Darf nicht mit einem  Gedankenstrich,  Pluszeichen  oder  einer
       Tilde  beginnen  und  darf keinen Doppelpunkt, kein Komma, Schrägstrich
       oder Leerraum enthalten.

       Mit dieser Option können verwirrende oder irreführende  Namen  erstellt
       werden; verwenden Sie sie vorsichtig.

       Beachten Sie das Maximum von 32 byte, unabhängig von dem zur Auswertung
       des Benutzernamens verwandten regulären Ausdruck. Dies kann weniger als
       32  sichtbare  Zeichen  sein, wenn Unicode-Zeichen in dem Benutzernamen
       verwandt werden.

   UID- und GID-VORRAT
       Bei einigen Installationen wird gewünscht, dass Nicht-Systemkonten  bei
       der  Erstellung vorkonfigurierte Eigenschaften erhalten. Typischerweise
       möchte ein lokaler Administrator sicherstellen, dass selbst  ohne  Ver-
       zeichnisdienst  ein  Konto  oder eine Gruppe mit einem bestimmten Namen
       auf allen Systemen, auf den er oder sie existiert, die gleiche  numeri-
       sche UID/GID hat.

       Um  diese  Funktionalität  zu  aktivieren, definieren Sie in /etc/addu-
       ser.conf  die  Konfigurationsvariablen  UID_POOL  (für  Benutzerkonten)
       und/oder GID_POOL (für Gruppen) und installieren Sie die entsprechenden
       Dateien in den konfigurierten Orten. Der Wert ist entweder  eine  Datei
       oder ein Verzeichnis. In letzterem Fall werden alle Dateien in dem Ver-
       zeichnis betrachtet, die dem Namensschema *.conf folgen.

       Das Dateiformat ist ähnlich zu /etc/passwd: Textzeilen,  durch  Doppel-
       punkt  getrennte  Felder. Die Werte sind Benutzername/Gruppenname (ver-
       pflichtend), UID/GID (verpflichtend),  Kommentare  (optional,  nur  für
       Kennungen nützlich), Home-Verzeichnis (dito), Shell (dito).

       Für  UID_POOL und GID_POOL kann die gleiche Datei/das gleiche Verzeich-
       nis verwandt werden.

       Falls ein Konto / eine Gruppe erstellt wird, sucht adduser(8) in  allen
       UID/GID-Vorrat-Dateien  nach  einer Zeile, die auf den Namen des frisch
       erstellten Kontos passt und verwendet die dort gefundenen Daten, um das
       Konto  zu  initialisieren,  anstatt die Vorgaben zu verwenden. Die Ein-
       stellungen können auf der Befehlszeile außer Kraft gesetzt werden.

DATEIEN
       /etc/adduser.conf

SIEHE AUCH
       deluser.conf(5), addgroup(8), adduser(8), delgroup(8), deluser(8)

Debian GNU/Linux                                               ADDUSER.CONF(5)

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