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dpkg-query(1)                     dpkg suite                     dpkg-query(1)

BEZEICHNUNG
       dpkg-query - ein Werkzeug zur Abfrage der Dpkg-Datenbank

ÜBERSICHT
       dpkg-query [Option …] Befehl

BESCHREIBUNG
       dpkg-query ist ein Werkzeug, um Informationen über Pakete zu zeigen,
       die in der dpkg-Datenbank aufgeführt sind.

BEFEHLE
       -l, --list [Paketname-Muster …]
           Listet alle bekannten Pakete auf, deren Namen auf ein oder mehrere
           bestimmte Muster passen, unabhängig ihres Status. Dazu gehören alle
           echten und virtuellen Pakete, die in irgendeinem
           Abhängigkeitsbeziehungsfeld (wie Breaks, Enhances usw.)
           referenziert sind. Falls kein Paketname-Muster angegeben ist,
           werden alle Pakete in /var/lib/dpkg/status aufgelistet. Dabei
           werden alle Pakete ausgeschlossen, die als „nicht-installiert“
           markiert sind (d.h. früher endgültig entfernt wurden). Normale
           Shell-Platzhalter sind im Paketname-Muster erlaubt. Beachten Sie,
           dass Sie wahrscheinlich Paketname-Muster durch Anführungszeichen
           schützen müssen, um die Shell an der Dateinamen-Expansion zu
           hindern. Folgender Befehl listet beispielsweise alle Paketnamen,
           die mit „libc6“ beginnen, auf:

            dpkg-query -l 'libc6*'

           Die ersten drei Spalten der Ausgabe zeigen die gewünschte Aktion,
           den Paketstatus und Fehler, in dieser Reihenfolge.

           Gewünschte Aktion:

           u= unbekannt
           i = Installieren
           h = halten
           r = entfernen
           p = endgültig löschen

           Paketstatus:

           n = nicht-installiert
           c = Config-Dateien
           H = halb-installiert
           U = entpackt
           F = halb-konfiguriert
           W = Trigger-erwartend
           t = Trigger-anhängig
           i = installiert

           Fehler-Schalter:

           <leer> = (kein)
           R = Neuinstallation notwendig

           Ein Großbuchstabe als Status oder Fehler zeigt an, dass das Paket
           wahrscheinlich schwere Fehler verursachen wird. Bitte lesen Sie
           dpkg(1) über die oben genannten Zustände und Schalter.

           Das Ausgabeformat dieser Option kann nicht konfiguriert werden,
           variiert aber automatisch mit der Terminalbreite. Die Ausgabe ist
           für menschliche Leser gedacht und nicht leicht maschinenlesbar.
           Lesen Sie über die Optionen -W (--show) und --showformat, um das
           Ausgabeformat zu konfigurieren.

       -W, --show [Paketname-Muster …]
           Wie die Option --list wird dies alle Pakete auflisten, die auf das
           angegebene Muster passen. Allerdings kann die Ausgabe mit der
           Option --showformat angepasst werden.

           Das Vorgabeausgabeformat führt zu einer Zeile pro passendem Paket.
           Jede Zeile besteht aus dem Paketnamen und seiner installierten
           Version, getrennt durch einen Tabulator. Der Paketname wird durch
           den Architekturnamen qualifiziert, wenn das Feld Multi-Arch mit dem
           Wert same oder einer fremden Architektur, was eine Architektur ist,
           die weder die native noch all ist, belegt ist.

       -s, --status [Paketname …]
           Meldet den Zustand der angegebenen Pakete. Dies zeigt nur den
           Eintrag in der Datenbank der Zustände der installierten Pakete.
           Falls kein Paketname festgelegt ist, werden alle Paketeinträge in
           der Statusdatenbank angezeigt (seit Dpkg 1.19.1). Wenn mehrere
           Paketname-Einträge aufgeführt sind, werden die angeforderten
           Statuseinträge durch Leerzeilen getrennt, wobei die Reihenfolge
           identisch zu der in der Argumentenliste ist.

       -L, --listfiles Paketname …
           Führt Dateien auf, die durch Paketname installiert wurden. Wenn
           mehrere Paketnamen aufgeführt sind, werden die angeforderten
           Dateilisten durch Leerzeilen getrennt, wobei die Reihenfolge
           identisch zu der in der Argumentenliste ist.

           Jede Dateiumleitung wird auf seiner eigenen Zeile nach der
           umgeleiteten Datei ausgegeben, wobei eine der folgenden
           lokalisierten Zeichenketten vorangestellt wird:

             lokal umgeleitet zu: umgeleitet-zu
             Paket leitet andere um zu: umgeleitet-zu
             umgeleitet durch Paket zu: umgeleitet-zu

           Tipp: Wenn Maschinen die Ausgabe auswerten, ist es üblich, die
           Locale auf C.UTF-8 zu setzen, um reproduzierbare Ausgaben zu
           erhalten.

           Dieser Befehl wird weder die zusätzlichen Dateien, die durch
           Betreuer-Skripte angelegt wurden, noch Alternativen aufführen.

       --control-list Paketname
           Führt Steuerdateien auf, die auf Ihrem System von Paketname
           installiert wurden (seit Dpkg 1.16.5). Diese können als
           Eingabeargumente für --control-show verwandt werden.

       --control-show Paketname Steuerdatei
           Gibt die Steuerdatei, die auf Ihrem System von Paketname
           installiert wurde, auf der Standardausgabe aus (seit Dpkg 1.16.5).

       -c, --control-path Paketname [Steuerdatei]
           Listet die Pfade für Steuerdateien auf, die von Paketname auf Ihrem
           System installiert wurden (seit Dpkg 1.15.4). Falls Steuerdatei
           angegeben wurde, wird nur der Pfad für diese Steuerdatei
           aufgelistet, falls sie existiert.

           Warnung: Dieser Befehl ist veraltet, da er direkten Zugriff auf die
           interne Dpkg-Datenbank gibt. Bitte wechseln Sie stattdessen zu
           --control-list und --control-show für alle Fälle, in denen diese
           Befehle die gleichen Ergebnisse liefern. Solange es noch mindestens
           einen Fall gibt, in dem dieser Befehl benötigt wird (d.h. wenn ein
           beschädigendes Postrm-Betreuerskript entfernt werden muss), und
           solange es keine gute Lösung dafür gibt, wird dieser Befehl nicht
           entfernt.

       -S, --search Dateiname-Suchmuster …
           Sucht nach Paketen, denen Dateien, die auf die bestimmten Muster
           passen, gehören. Die normalen Platzhalter („wildcards“) der Shell
           können in diesem Muster verwandt werden, wobei der Stern (*) und
           das Fragezeichen (?) auf einen Schrägstrich passen und der
           Rückwärtsschrägstrich (\) als Maskierzeichen verwandt wird.

           Falls das erste Zeichen im Dateiname-Suchmuster keines aus ‚*[?/’
           ist, dann wird es als Teilzeichenkette-Vergleich betrachtet und
           implizit durch ‚*’ eingeschlossen (wie in *Dateiname-Suchmuster*).
           Falls die nachfolgende Zeichenkette etwas aus ‚*[?\’ enthält, dann
           wird dies wie ein Glob-Muster behandelt, andernfalls werden alle
           abschließenden ‚/’ oder ‚/.’ entfernt und ein „literal path lookup“
           durchgeführt.

           Dieser Befehl wird weder die zusätzlichen Dateien, die durch
           Betreuer-Skripte angelegt wurden, noch Alternativen aufführen.

           Das Ausgabeformat besteht aus einer Zeile pro passendem Muster, mit
           einer Liste von Paketen, die den Pfadnamen besitzen, getrennt durch
           Kommata (U+002C „,“) und einem Leerzeichen (U+0020 „ “), gefolgt
           von einem Doppelpunkt (U+003A „:“) und einem Leerzeichen, gefolgt
           durch den Pfadnamen. Wie in:

             Paketename1, Paketename2: Pfadname1
             Paketename3: Pfadname2

           Dateiumleitungen werden mit den folgenden lokalisierten
           Zeichenketten ausgegeben:

             Umleitung durch Paketname von: umgeleitet-von
             Umleitung durch Paketname zu: umgeleitet-zu

           oder für lokale Umleitungen:

             lokale Umleitung von: umgeleitet-von
             lokale Umleitung zu: umgeleitet-zu

           Tipp: Wenn Maschinen die Ausgabe auswerten, ist es üblich, die
           Locale auf C.UTF-8 zu setzen, um reproduzierbare Ausgaben zu
           erhalten.

       -p, --print-avail [Paketname …]
           Zeigt Details über Pakete an, wie diese in /var/lib/dpkg/available
           vorliegen. Falls kein Paketname festgelegt ist, werden alle in der
           Datenbank available verfügbaren Paketeinträge angezeigt (seit Dpkg
           1.19.1). Wenn mehrere Paketnamen aufgeführt sind, werden die
           angeforderten available-Einträge durch Leerzeilen getrennt, wobei
           die Reihenfolge identisch zu der in der Argumentenliste ist.

           Benutzer APT-basierter Oberflächen sollten apt show Paketname
           verwenden, da die Datei available nur bei der Benutzung von dselect
           aktuell bleibt.

       -?, --help
           Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das Programm.

       --version
           Gibt die Version aus und beendet das Programm.

OPTIONEN
       --admindir=Verz
           Ändert den Ablageort der dpkg-Datenbank. Der Standardort ist
           /var/lib/dpkg.

       --root=Verzeichnis
           Setzt das Wurzelverzeichnis auf Verzeichnis, wodurch das
           Administrationsverzeichnis auf „Verzeichnis/var/lib/dpkg“ gesetzt
           wird (seit Dpkg 1.21.0).

       --load-avail
           Lädt auch die „available“-Datei, wenn die Befehle --show und --list
           verwandt werden, die jetzt standardmäßig nur die Statusdatei laden
           (seit Dpkg 1.16.2).

       --no-pager
           Deaktiviert die Verwendung jeglichen Pagers bei der Anzeige von
           Informationen (seit Dpkg 1.19.2).

       -f, --showformat=Format
           Diese Option wird dazu verwendet, das Format der Ausgabe anzugeben,
           das --show verwenden wird (kurze Option seit Dpkg 1.13.1). Das
           Format ist eine Zeichenkette, die für jedes aufgeführte Paket
           ausgegeben wird.

           In der Formatzeichenkette leitet „\“ Maskiersequenzen ein:

           \n Zeilenumbruch
           \r Wagenrücklauf
           \t Tabulator

           „\“ vor einem anderen Zeichen unterdrückt jede spezielle Bedeutung
           des folgenden Zeichens. Dies ist für „\“ und „$“ nützlich.

           Paketinformationen können einbezogen werden, indem
           Variablenreferenzen auf Paketfelder eingefügt werden. Hierbei wird
           folgende Syntax verwendet: „${Feld[;Breite]}“. Felder werden
           rechtsbündig ausgegeben, falls die Breite nicht negativ ist und
           somit linksbündige Ausgabe erfolgt. Die folgenden Felder werden
           verstanden, sind aber nicht notwendigerweise in der Status-Datei
           verfügbar (nur interne Felder oder Felder, die im Binärpaket
           abgespeichert sind, landen dort):

           Architecture
           Bugs
           Conffiles (intern)
           Config-Version (intern)
           Conflicts
           Breaks
           Depends
           Description
           Enhances
           Protected
           Essential
           Filename (intern, Oberflächen-bezogen)
           Homepage
           Installed-Size
           MD5sum (intern, Oberflächen-bezogen)
           MSDOS-Filename (inter, Oberflächen-bezogen)
           Maintainer
           Origin
           Package
           Pre-Depends
           Priority
           Provides
           Recommends
           Replaces
           Revision (veraltet)
           Section
           Size (intern, Oberflächen-bezogen)
           Source
           Status (intern)
           Suggests
           Tag (normalerweise nicht im .deb, sondern in Depot-Packages-
           Dateien)
           Triggers-Awaited (intern)
           Triggers-Pending (intern)
           Version

           Die folgenden Felder sind virtuell, sie werden von dpkg-query aus
           Werten aus anderen Feldern erstellt (beachten Sie, dass diese keine
           gültigen Namen für Felder in Steuerdateien benutzen):

           binary:Package
               Es enthält den Binärpaketnamen mit einer möglichen
               Architekturspezifikation wie „libc6:amd64“ (seit Dpkg 1.16.2).
               Eine Architekturspezifikation dient dazu, einen eindeutigen
               Paketnamen zu erzeugen, für Pakete mit einem Feld Multi-Arch
               mit dem Wert same oder mit einer fremden Architektur, die eine
               Architektur ist, die weder nativ noch all ist.

           binary:Synopsis
               Es enthält die Kurzbeschreibung des Pakets (seit Dpkg 1.19.1).

           binary:Summary
               Dies ist ein Alias für binary:Synopsis (seit Dpkg 1.16.2).

           db:Status-Abbrev
               Es enthält den abgekürzten Paketstatus (als drei Zeichen) wie
               „ii “ oder „iHR“ (seit Dpkg 1.16.2). Lesen Sie die Beschreibung
               von --list für weitere Details.

           db:Status-Want
               Es enthält den gewünschten Status des Pakets, Teil des
               Statusfeldes (seit Dpkg 1.17.11).

           db:Status-Status
               Es enthält das Paketstatuswort, Teil des Statusfeldes (seit
               Dpkg 1.17.11).

           db:Status-Eflag
               Es enthält den Paketstatusfehlerschalter, Teil des Statusfeldes
               (seit Dpkg 1.17.11).

           db-fsys:Files
               Es enthält die Liste der Paketdateisystemeinträge, getrennt
               durch Zeilenumbrüche (seit Dpkg 1.19.3).

           db-fsys:Last-Modified
               Es enthält den Zeitstempel in Sekunden des letzten Zeitpunkts,
               zu dem der Paketdateisystemeintrag geändert wurde (seit Dpkg
               1.19.3).

           source:Package
               Es enthält den Quellpaketnamen für dieses Binärpaket (seit Dpkg
               1.16.2).

           source:Version
               Es enthält die Quellpaketversion für dieses Binärpaket (seit
               Dpkg 1.16.2).

           source:Upstream-Version
               Es enthält die Quellpaketversion der Originalautoren für dieses
               Binärpaket (seit Dpkg 1.18.16).

           Die Standard-Formatzeichenkette ist
           „${binary:Package}\t${Version}\n“. Tatsächlich können auch alle
           anderen Felder, die in der Statusdatei gefunden werden können (d.h.
           benutzerdefinierte Felder), abgefragt werden. Sie werden so
           dargestellt, wie sie gefunden werden, es erfolgt keine Umwandlung
           oder Fehlerüberprüfung. Um den Namen des dpkg-Betreuers und die
           installierte Version zu erhalten, könnten Sie Folgendes ausführen:

            dpkg-query -f='${binary:Package} ${Version}\t${Maintainer}\n' \
             -W dpkg

RÜCKGABEWERT
       0   Die angeforderte Abfrage wurde erfolgreich ausgeführt.

       1   Die angeforderte Abfrage schlug entweder ganz oder teilweise fehl,
           da keine Datei oder kein Paket gefunden wurde (außer für
           --control-path, --control-list und --control-show, bei denen solche
           Fehler fatal sind).

       2   Fataler oder nicht behebbarer Fehler aufgrund eines ungültigen
           Befehlszeilenaufrufs oder Interaktionen mit dem System, wie
           Zugriffe auf die Datenbank, Speicherzuweisungen usw.

UMGEBUNG
   Externe Umgebung
       SHELL
           Setzt das auszuführende Programm, wenn ein Befehl über eine Shell
           ausgeführt wird (seit Dpkg 1.19.2).

       PAGER
       DPKG_PAGER
           Setzt den zu verwendenden Pager-Befehl (seit Dpkg 1.19.1), der mit
           „$SHELL -c“ ausgeführt wird. Falls SHELL nicht gesetzt ist, wird
           stattdessen „sh“ verwandt. DPKG_PAGER setzt die Umgebungsvariable
           PAGER außer Kraft (seit Dpkg 1.19.2).

       DPKG_ROOT
           Falls gesetzt und die Option --root nicht angegeben wurde, wird
           dies als Dateisystemwurzelverzeichnis verwandt (seit Dpkg 1.21.0).

       DPKG_ADMINDIR
           Falls gesetzt und die Option --admindir nicht verwandt wurde, wird
           dies als Datenverzeichnis von dpkg verwandt.

       DPKG_DEBUG
           Setzt die Fehlersuchmaske (seit Dpkg 1.21.10) aus einem oktalen
           Wert. Die derzeit akzeptierten Schalter werden in der Option dpkg
           --debug beschrieben, aber nicht alle dieser Schalter könnten
           Auswirkungen auf dieses Programm haben.

       DPKG_COLORS
           Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit unterstützten
           Werte sind: auto (Vorgabe), always und never.

   Interne Umgebung
       LESS
           Von dpkg-query auf „-FRSXMQ“ definiert, falls es nicht bereits
           gesetzt ist oder wenn ein Pager gestartet wird (seit Dpkg 1.19.2).
           Um das Vorgabeverhalten zu verändern, kann diese Variable auf einen
           anderen Wert einschließlich der leeren Zeichenkette voreingestellt
           werden oder die Variablen PAGER oder DPKG_PAGER können gesetzt
           werden, um bestimmte Optionen mit „-+“ zu deaktivieren,
           beispielsweise DPKG_PAGER="less -+F".

SIEHE AUCH
       dpkg(1).

ÜBERSETZUNG
       Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2023 von Helge Kreutzmann
       <debian@helgefjell.de>, 2007 von Florian Rehnisch <eixman@gmx.de> und
       2008 von Sven Joachim <svenjoac@gmx.de> angefertigt. Diese Übersetzung
       ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License
       Version 2 oder neuer für die Kopierbedingungen. Es gibt KEINE HAFTUNG.

1.21.22                           2023-05-11                     dpkg-query(1)

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