dwww Home | Manual pages | Find package

DEBUILD(1)                  General Commands Manual                 DEBUILD(1)

BEZEICHNUNG
       debuild - baut ein Debian-Paket

ÜBERSICHT
       debuild [Debuild-Optionen] [Dpkg-Buildpackage-Optionen] [--lintian-opts
       Lintian-Optionen]
       debuild [Debuild-Optionen] -- binary|binary-arch|binary-indep|cleanBESCHREIBUNG
       debuild erstellt alle Dateien, die zum  Hochladen  eines  Debian-Pakets
       nötig sind. Zuerst führt es dpkg-buildpackage aus, dann lintian für die
       erstellte .changes-Datei (unter der Annahme, dass  lintian  installiert
       ist)   und   signiert  schließlich  die  zugehörigen  Dateien  (mittels
       debsign(1) anstelle von  dpkg-buildpackage(1)  selbst;  alle  passenden
       Schlüsselsignierungsoptionen  werden  übergeben).  Das  Signieren  wird
       übersprungen, falls die Distribution UNRELEASED ist, außer es wird  die
       Option --force-sign von dpkg-buildpackage benutzt. An dpkg-buildpackage
       und lintian können Parameter übergeben werden, wobei letztere  mit  der
       Option  --lintian-opts  angegeben  werden. Die in diesem Fall erlaubten
       Optionen sind --lintian und --no-lintian, um den Lintian-Schritt zu er-
       zwingen  beziehungsweise  zu  überspringen.  Standardmäßig wird lintian
       ausgeführt. Außerdem sind verschiedene Optionen für das Setzen und  Er-
       halten  von  Umgebungsvariablen verfügbar, wie nachfolgend im Abschnitt
       »Umgebungsvariablen« beschrieben. Bei dieser Methode debuild  auszufüh-
       ren  wird  außerdem  das  Bauprotokoll  ../<Paket>_<Version>_<Architek-
       tur>.build sichern.

       Eine alternative Möglichkeit, debuild zu benutzen, besteht darin, einen
       oder  mehrere der Parameter binary, binary-arch, binary-indep und clean
       zu verwenden. In diesem Fall wird debuild versuchen, Root-Rechte zu be-
       kommen  und  dann debian/rules mit den angegebenen Parametern auszufüh-
       ren. Um Root-Rechte zu bekommen, kann eine der  Optionen  --rootcmd=Be-
       fehl_um_Root_zu_werden  oder -rBefehl_um_Root_zu_werden benutzt werden.
       Befehl_um_Root_zu_werden ist  wahrscheinlich  entweder  fakeroot,  sudo
       oder  super.  Eine weitere Erörterung dieses Punkts finden Sie nachfol-
       gend. Wieder können die Optionen zum Erhalten  der  Umgebung  verwendet
       werden.   In  diesem  Fall  wird  debuild  außerdem  versuchen,  zuerst
       dpkg-checkbuilddeps auszuführen; dies kann explizit mittels der  Optio-
       nen  -D beziehungsweise -d angefordert oder abgeschaltet werden. Beach-
       ten Sie außerdem, dass wenn  entweder  eine  dieser  beiden  oder  eine
       -r-Option    in   der   Konfigurationsdateioption   DEBUILD_DPKG_BUILD-
       PACKAGE_OPTS angegeben wurde, dies dann sogar in  dieser  Aufrufmethode
       von debuild erkannt wird.

       debuild    liest    außerdem,    wie   nachfolgend   beschrieben,   die
       devscripts-Konfigurationsdateien. Dies ermöglicht die Angabe von  Stan-
       dardoptionen.

Prüfung von Verzeichnisnamen
       Ebenso  wie mehrere andere Skripte im Paket devscripts wird debuild den
       Verzeichnisbaum emporsteigen, bis es eine  debian/changelog-Datei  fin-
       det.  Als  eine  Schutzmaßnahme  gegen verirrte Dateien, die potenziell
       Probleme bereiten, wird es den Namen des übergeordneten  Verzeichnisses
       untersuchen,  sobald  es eine debian/changelog-Datei findet und prüfen,
       ob der Verzeichnisname dem Paketnamen entspricht. Wie  dies  genau  ge-
       schieht,    wird    durch   die   beiden   Konfigurationsdateivariablen
       DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_LEVEL und DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_REGEX sowie
       ihre  entsprechenden  Befehlszeilenoptionen  --check-dirname-level  und
       --check-dirname-regex geregelt.

       DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_LEVEL kann die folgenden Werte annehmen:

       0      prüft den Verzeichnisnamen nie.

       1      prüft den Verzeichnisnamen nur, falls  in  der  Suche  nach  de-
              bian/changelog  das Verzeichnis gewechselt werden muss. Dies ist
              das Standardverhalten.

       2      prüft den Verzeichnisnamen immer.

       Der Verzeichnisname wird geprüft, indem getestet wird, ob der  aktuelle
       Verzeichnisname (wie er durch pwd(1) bestimmt wurde) zum regulären Aus-
       druck    passt,     der     durch     die     Konfigurationsdateioption
       DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_REGEX     oder     die     Befehlszeilenoption
       --check-dirname-regex regulärer_Ausdruck angegeben wurde.  Hierbei  ist
       regulärer_Ausdruck  ein  regulärer Perl-Ausdruck (siehe perlre(3perl)),
       der an den Anfang und das Ende verankert wird. Falls regulärer_Ausdruck
       ein  »/« enthält, muss er auf den vollständigen Verzeichnispfad passen.
       Wenn nicht, dann muss er auf den vollständigen Verzeichnisnamen passen.
       Falls  regulärer_Ausdruck  die  Zeichenkette »PACKAGE« beinhaltet, wird
       diese durch den Namen des Quellpakets ersetzt, wie er aus dem Changelog
       bestimmt  wird.  Der  vorgegebene  Wert für den regulären Ausdruck ist:
       »PACKAGE(-.+)?«, daher entspricht er Verzeichnisnamen wie  PACKAGE  und
       PACKAGE-Version.

UMGEBUNGSVARIABLEN
       Da Umgebungsvariablen den Bau eines Pakets beeinflussen, oft ungewollt,
       reduziert debuild die Umgebung, indem es alle Umgebungsvariablen  außer
       TERM,  HOME,  LOGNAME,  GNUPGHOME,  PGPPATH,  GPG_AGENT_INFO,  GPG_TTY,
       DBUS_SESSION_BUS_ADDRESS, FAKEROOTKEY, DEBEMAIL, DEB_*,  den  FLAGS-Va-
       riablen  (C,  CPP,  CXX, LD und F) und ihren _APPEND-Gegenstücken sowie
       den Locale-Variablen LANG und LC_* entfernt. TERM ist, falls  es  nicht
       gesetzt    wurde,    auf    »dumb«    gesetzt    und   PATH   ist   auf
       »/usr/sbin:/usr/bin:/sbin:/bin:/usr/bin/X11« gesetzt.

       Falls erforderlich ist, dass eine bestimmte Umgebungsvariable  unverän-
       dert  an  den  Bauprozess  durchgeleitet  wird, kann dies mittels einer
       --preserve-envvar-Umgebungsvariablen angegeben werden (dies  kann  auch
       als  Option -e Umgebungsvariable geschrieben werden). Die Umgebung kann
       mittels der Option --preserve-env  unverändert  belassen  werden.  PATH
       wird  jedoch sogar in diesem Fall auf den oben beschriebenen vernünfti-
       gen Wert gesetzt. Die einzige Möglichkeit, PATH vor dem Zurücksetzen zu
       bewahren,  besteht darin, eine --preserve-envvar PATH-Option anzugeben.
       Seien Sie aber gewarnt, dass  die  Benutzung  von  Programmen,  die  an
       Nichtstandardorten  liegen, leicht dazu führen kann, dass das Paket be-
       schädigt ist, da es nicht auf Standardsystemen gebaut werden kann.

       Beachten Sie, dass Verzeichnisse mittels der Option  --prepend-path  an
       den Anfang des zurückgesetzten PATH hinzugefügt werden können. Dies ist
       nützlich, wenn zum Bauen die Verwendung von Werkzeugen wie ccache  oder
       distcc gewünscht wird.

       Es  ist außerdem möglich, zu verhindern, dass etwas wie FOO=bar debuild
       -e FOO durch Schreiben von debuild -e FOO=bar oder der Langform debuild
       --set-envvar FOO=bar getippt werden muss.

SUPERUSER-ANFORDERUNGEN
       debuild muss als Superuser ausgeführt werden, um ordnungsgemäß zu funk-
       tionieren. Es gibt grundlegend verschiedene Arten, dies  zu  erreichen.
       Die  erste  und  bevorzugte  Methode besteht in der Benutzung eines Be-
       fehls, um Root-Rechte zu erlangen. Es  ist  wahrscheinlich  am  besten,
       fakeroot(1)  zu  verwenden,  da es nicht das Gewähren echter Rechte be-
       inhaltet. super(1) und sudo(1) sind weitere Möglichkeiten. Falls  keine
       -r-Option  (oder  --rootcmd)  angegeben  wurde  (und  erinnern Sie sich
       daran, dass dpkg-buildpackage eine -r-Option ebenfalls akzeptiert)  und
       keine  der  folgenden  Methoden benutzt wird, dann wird stillschweigend
       von -rfakeroot ausgegangen.

       Die zweite Methode besteht darin, etwas wie su(1) zu verwenden, um Root
       zu  werden,  und  dann alles als Root zu tun. Beachten Sie jedoch, dass
       lintian abbrechen wird, falls es als Root oder  Setuid-Root  ausgeführt
       wird;  dies kann mittels der Option --allow-root von lintian verhindert
       werden, falls Sie wissen, was Sie tun.

       Die dritte mögliche Methode ist, dass debuild als  Setuid-Root  instal-
       liert wurde. Dies ist nicht die Standardmethode und wird dergestalt vom
       Systemadministrator installiert werden müssen. Es muss außerdem erkannt
       werden, dass jedermann, der debuild als Root oder Setuid-Root ausführt,
       vollen Zugriff auf den ganzen Rechner hat.  Diese  Methode  wird  daher
       nicht  empfohlen, wird aber funktionieren. debuild könnte mit den Rech-
       ten 4754 installiert werden, so dass es nur Mitglieder der  besitzenden
       Gruppe  ausführen können. Ein Nachteil dieser Methode wäre, dass andere
       Benutzer nicht in der Lage wären, dieses Programm zu verwenden. Es gibt
       viele andere Varianten dieser Option unter Einbeziehung mehrerer Kopien
       von debuild oder der Verwendung von Programmen wie sudo oder super,  um
       ausgewählten Benutzern Root-Rechte zu gewähren. Falls der Systemadmini-
       strator dies tun möchte, sollte er das Programm  dpkg-statoverride  be-
       nutzen, um die Rechte von /usr/bin/debuild zu ändern. Dies wird sicher-
       stellen, dass diese Rechte über Upgrades hinweg erhalten werden.

HOOKS
       debuild unterstützt eine Reihe von Hooks, wenn dpkg-buildpackage ausge-
       führt  wird.  Beachten  Sie, dass die Hooks dpkg-buildpackage bis (ein-
       schließlich) lintian an dpkg-buildpackage mittels ihrer zugehörigen Op-
       tion --hook-name weitergereicht werden. Folgende Hooks sind verfügbar:

       dpkg-buildpackage-hook
              wird   ausgeführt   bevor   dpkg-buildpackage   beginnt,   indem
              dpkg-checkbuilddeps aufgerufen wird.

              Hook wird innerhalb der entpackten Quelle ausgeführt.

              entspricht dem Hook init von dpkg.

       clean-hook
              wird ausgeführt, bevor dpkg-buildpackage debian/rules clean aus-
              führt,  um  den  Quellverzeichnisbaum  zu bereinigen (wird sogar
              ausgeführt, falls der Verzeichnisbaum nicht bereinigt  wird,  da
              -nc verwendet wird).

              Hook wird innerhalb der entpackten Quelle ausgeführt.

              entspricht dem Hook preclean von dpkg.

       dpkg-source-hook
              wird  nach  dem Bereinigen des Verzeichnisbaums und vor dem Aus-
              führen von dpkg-source ausgeführt (wird sogar ausgeführt,  falls
              dpkg-source  nicht  aufgerufen  wird,  da -b, -B oder -A benutzt
              wird).

              Hook wird innerhalb der entpackten Quelle ausgeführt.

              entspricht dem Hook source von dpkg.

       dpkg-build-hook
              wird nach dpkg-source und vor dem Aufruf von debian/rules  build
              ausgeführt  (wird  sogar  ausgeführt, falls es sich um das Bauen
              eines reinen Quellpakets  handelt,  wodurch  debian/rules  build
              nicht aufgerufen wird).

              Hook wird innerhalb der entpackten Quelle ausgeführt.

              entspricht dem Hook build von dpkg.

       dpkg-binary-hook
              wird  zwischen debian/rules build und debian/rules binary(-arch)
              ausgeführt. Läuft nur, falls ein Binärpaket gebaut wird.

              Hook wird innerhalb der entpackten Quelle ausgeführt.

              entspricht dem Hook binary von dpkg.

       dpkg-genchanges-hook
              wird nach dem Bau eines  Binärpakets  und  vor  dem  Aufruf  von
              dpkg-genchanges ausgeführt.

              Hook wird innerhalb der entpackten Quelle ausgeführt.

              entspricht dem Hook changes von dpkg.

       final-clean-hook
              wird  nach dpkg-genchanges und vor dem abschließenden debian/ru-
              les clean ausgeführt (wird sogar ausgeführt, falls der Verzeich-
              nisbaum nach dem Baunicht bereinigt wird, was Standard ist).

              Hook wird innerhalb der entpackten Quelle ausgeführt.

              entspricht dem Hook postclean von dpkg.

       lintian-hook
              wird  (einmal) vor dem Aufruf von lintian ausgeführt (wird sogar
              dann ausgeführt, wenn lintian nicht aufgerufen wird).

              Hook  wird im übergeordneten Verzeichnis der  entpackten  Quelle
              ausgeführt.

              entspricht dem Hook check von dpkg.

       signing-hook
              wird  nach dem Aufruf von lintian, bevor irgendwelche Signierung
              erfolgt, ausgeführt (wird sogar dann ausgeführt, wenn nichts si-
              gniert wird).

              Hook   wird  im übergeordneten Verzeichnis der entpackten Quelle
              ausgeführt.

              entspricht dem Hook sign von dpkg, wird aber von debuild  ausge-
              führt.

       post-dpkg-buildpackage-hook
              wird ausgeführt, nachdem alles beendet ist.

              Hook   wird  im übergeordneten Verzeichnis der entpackten Quelle
              ausgeführt.

              entspricht dem Hook done von dpkg, wird aber von debuild  ausge-
              führt.

       Ein Hook-Befehl kann entweder in der Konfigurationsdatei angegeben wer-
       den, zum Beispiel DEBUILD_SIGNING_HOOK='foo' (beachten Sie, dass Binde-
       striche   in   Unterstriche  geändert  werden!)  oder  als  eine  --si-
       gning-hook-foo-Befehlszeilenoption. Der Befehl führt bestimmte Prozent-
       zeichenersetzungen  durch:  %%  wird  durch ein einzelnes %-Zeichen er-
       setzt, %p wird durch den Paketnamen ersetzt, %v durch die  Versionsnum-
       mer des Pakets, %s durch die Versionsnummer der Quelle und %u durch die
       Versionsnummer der Originalautoren. Weder %s noch %u werden eine Epoche
       enthalten. %a wird 1 sein, falls die unmittelbar folgende Aktion ausge-
       führt wird und 0 falls nicht (zum Beispiel wird %a im  dpkg-source-Hook
       1  werden, falls dpkg-source ausgeführt werden soll und 0 falls nicht).
       Dann wird es zum Erledigen an die Shell gereicht, daher kann es Weiter-
       leitungen   und   Ähnliches   enthalten.   Um   zum  Beispiel  nur  den
       dpkg-source-Hook auszuführen, falls dpkg-source ausgeführt wird, könnte
       der Hook etwas wie »if [ %a -eq 1 ]; then …; fi« sein.

       Bitte seien Sie mit Hooks vorsichtig, da ihre falsche Verwendung zu Pa-
       keten führen kann, die nicht aus der Quelle gebaut werden  können  (FT-
       BFS/fail to build from source). Sie können nützlich sein, um Momentauf-
       nahmen von Dingen aufzuzeichnen oder dergleichen.

OPTIONEN
       Einzelheiten finden Sie oben.

       --no-conf, --noconf
              keine Konfigurationsdateien lesen, Dies kann nur als  erste  auf
              der Befehlszeile angegebene Option benutzt werden.

       --rootcmd=Befehl-zum-Erlangen-von-Root-Rechten,     -rBefehl-zum-Erlan-
       gen-von-Root-Rechten
              Befehl zum Erlangen von Root- (oder Fake-Root-)Rechten

       --preserve-env
              bereinigt die Umgebung nicht, ausgenommen PATH.

       --preserve-envvar=Variable, -eVariable
              entfernt die Variable Variable nicht aus der Umgebung.

              Falls Variable mit einem Stern (»*«) endet, dann werden alle Va-
              riablen, deren Namen zum Teil von Variable vor dem Stern passen,
              erhalten.

       --set-envvar=Variable=Wert, -eVariable=Wert
              setzt die Umgebungsvariable Variable auf Wert und  entfernt  sie
              nicht aus der Umgebung.

       --prepend-path=Wert
              Sobald  der normalisierte PATH gesetzt ist, wird ihm Wert voran-
              gestellt.

       --lintian
              führt lintian nach dpkg-buildpackage aus. Dies ist das Standard-
              verhalten  und  verkehrt  alle Konfigurationsdateidirektiven ins
              Gegenteil.

       --no-lintian
              führt lintian nicht nach dpkg-buildpackage aus.

       --no-tgz-check
              prüft nicht einmal, falls dpkg-buildpackage ausgeführt wird  und
              die    Versionsnummer   eine   Debian-Revision   hat,   ob   die
              .orig.tar.gz-Datei oder das .orig-Verzeichnis  existiert,  bevor
              das Bauen gestartet wird.

       --tgz-check
              prüft, falls dpkg-buildpackage ausgeführt wird und die Versions-
              nummer eine Debian-Revision hat, ob die .orig.tar.gz-Datei  oder
              das .orig-Verzeichnis existiert, bevor das Bauen gestartet wird.
              Dies ist das Standardverhalten.

       --username Benutzername
              verwendet beim Signieren debrsign anstelle von  debsign.  Benut-
              zername gibt die Legitimation an, die verwendet werden soll.

       --foo-hook=Hook
              setzt  einen  Hook,  wie  oben beschrieben. Falls Hook leer ist,
              entfernt dies den Hook.

       --clear-hooks
              bereinigt alle Hooks. Sie können später  durch  Befehlszeilenop-
              tionen wieder eingesetzt werden.

       --check-dirname-level N
              Die  Erklärung  dieser  Option  finden Sie im vorhergehenden Ab-
              schnitt Prüfung von Verzeichnisnamen.

       --check-dirname-regex regulärer_Ausdruck
              Die Erklärung dieser Option finden  Sie  im  vorhergehenden  Ab-
              schnitt Prüfung von Verzeichnisnamen.

       -d     führt  nicht  dpkg-checkbuilddeps  aus,  um Bauabhängigkeiten zu
              prüfen.

       -D     führt dpkg-checkbuilddeps aus, um Bauabhängigkeiten zu prüfen.

KONFIGURATIONSVARIABLEN
       Die beiden Konfigurationsdateien /etc/devscripts.conf und ~/.devscripts
       werden durch eine Shell in dieser Reihenfolge eingelesen, um Konfigura-
       tionsvariablen zu setzen. Befehlszeilenoptionen können benutzt  werden,
       um  einige  der Konfigurationsdateieinstellungen außer Kraft zu setzen,
       andernfalls kann die Option --no-conf benutzt werden, um das Lesen die-
       ser  Dateien  zu vermeiden. Einstellungen aus Umgebungsvariablen werden
       ignoriert, wenn diese Konfigurationsdateien gelesen werden. Die derzeit
       erkannten Variablen sind:

       DEBUILD_PRESERVE_ENV
              Falls  dies  auf yes gesetzt ist, ist es so, als ob der Befehls-
              zeilenparameter --preserve-env benutzt würde.

       DEBUILD_PRESERVE_ENVVARS
              die Umgebungsvariablen, die erhalten werden sollen. Dies  sollte
              eine durch Kommas getrennte Variablenliste sein. Dies entspricht
              der Verwendung mehrerer --preserve-envvar- oder -e-Optionen.

       DEBUILD_SET_ENVVAR_Variable=Wert
              Dies entspricht --set-envvar=Variable=Wert.

       DEBUILD_PREPEND_PATH
              Dies entspricht --prepend-path.

       DEBUILD_ROOTCMD
              Diese Variable auf Programm zu setzen ist die  Entsprechung  von
              -rProgramm.

       DEBUILD_TGZ_CHECK
              Diese Variable auf no zu setzen ist dasselbe wie die Befehlszei-
              lenoption --no-tgz-check.

       DEBUILD_SIGNING_USERNAME
              Das Setzen dieser Variable entspricht der Benutzung der Befehls-
              zeilenoption --username.

       DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS
              Diese  Optionen  werden an den Aufruf von dpkg-buildpackage wei-
              tergegeben werden. Sie werden vor allen anderen Befehlszeilenop-
              tionen  übergeben.  Falls  eine Option ein Leerzeichen enthalten
              soll, muss durch Verwendung zusätzlicher Anführungszeichen  ver-
              hindert  werden, dass die Shell die Option in mehrere trennt. Um
              zum Beispiel sicherzustellen, dass immer  (auch  beim  Sponsern)
              Ihr  eigener GPG-Schlüssel verwendet wird, kann die Konfigurati-
              onsdatei folgende Zeile enthalten:

              DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS="-k'Julian Gilbey <jdg@debian.org>' -sa"

              die genau zwei Optionen angibt. Ohne die zusätzlichen  einfachen
              Anführungszeichen  würde dpkg-buildpackage berechtigterweise be-
              klagen, dass Gilbey eine unbekannte Option ist (es beginnt nicht
              mit einem --Zeichen).

              Falls  diese  Option  eine -r-, -d- oder -D-Option enthält, wird
              diese immer durch debuild mitberücksichtigt. Beachten Sie,  dass
              eine  -r-Option in dieser Variable die Einstellung DEBUILD_ROOT-
              CMD außer Kraft setzt.

       DEBUILD_FOO_HOOK
              die Hook-Variable für den Hook foo. Weitere Einzelheiten  finden
              Sie  im  vorhergehenden  Abschnitt über Hooks. Standardmäßig ist
              sie leer.

       DEBUILD_LINTIAN
              Soll lintian ausgeführt werden? Falls dies auf no  gesetzt  ist,
              dann wird lintian nicht ausgeführt.

       DEBUILD_LINTIAN_OPTS
              Dies sind Optionen, die an den Aufruf von lintian übergeben wer-
              den sollen. Sie werden vor jeder anderen Befehlszeilenoption an-
              gegeben.  Diese  Variable  wird verwendet, wie bei der Variablen
              DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS beschrieben.

       DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_LEVEL, DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_REGEX
              Die Erklärung dieser Variablen finden Sie im vorhergehenden  Ab-
              schnitt  Prüfung  von  Verzeichnisnamen. Beachten Sie, dass dies
              paketweite   Konfigurationsvariablen   sind   und   daher   alle
              devscripts-Skripte  beeinflussen,  die  ihren  Wert prüfen. Dies
              wird    in    ihren    jeweiligen    Handbuchseiten    und    in
              devscripts.conf(5) beschrieben.

BEISPIELE
       Um Ihr eigenes Paket zu bauen, führen Sie einfach debuild aus dem Quel-
       len-Verzeichnis aus. dpkg-buildpackage(1)-Optionen können auf  der  Be-
       fehlszeile übergeben werden.

       Die  typischen  Befehlszeilenoptionen,  um  nur  die  binären Pakete zu
       bauen, ohne die .changes-Datei (oder die nicht existierende .dsc-Datei)
       zu signieren:

              debuild -i -us -uc -b

       Ändern Sie das -b in -S, um nur ein Quellpaket zu bauen.

       Ein Beispiel, das lintian verwendet, um die erzeugten Pakete zu testen,
       und diesem eine Option mitgibt:

              debuild --lintian-opts -i

       Beachten Sie hier die Reihenfolge der Optionen: Zuerst kommen  die  de-
       build-Optionen,  dann  die von dpkg-buildpackage, dann am Ende die Prü-
       feroptionen. (Und standardmäßig wird  lintian  aufgerufen.)  Falls  Sie
       feststellen,  dass Sie wiederholt die selben dpkg-buildpackage-Optionen
       benutzen, sollten Sie in Betracht ziehen, die Konfigurationsdateioption
       DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS zu benutzen, wie oben beschrieben.

       Um  ein  Paket  für  ein  sponserndes  Hochladen  zu  bauen, wobei foo-
       bar_1.0-1.dsc und die jeweilige Quelldatei gegeben sind, führen Sie Be-
       fehle wie die folgenden aus:

              dpkg-source -x foobar_1.0-1.dsc
              cd foobar-1.0
              debuild -k0x12345678

       wobei 0x12345678 durch Ihre GPG-Schlüsselkennung oder andere Schlüssel-
       bezeichner wie Ihre E-Mail-Adresse ersetzt wird.  Außerdem  können  Sie
       wieder die Konfigurationsdateioption DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS wie
       oben beschrieben verwenden, um zu vermeiden, dass Sie die Option -k je-
       des Mal tippen müssen, wenn Sie ein gesonsortes Hochladen durchführen.

SIEHE AUCH
       chmod(1),   debsign(1),  dpkg-buildpackage(1),  dpkg-checkbuilddeps(1),
       fakeroot(1), lintian(1), su(1), sudo(1), super(1),  devscripts.conf(5),
       dpkg-statoverride(8)

AUTOR
       Das  ursprüngliche debuild-Programm wurde von Christoph Lameter <clame-
       ter@debian.org> geschrieben. Die aktuelle Version wurde von Julian Gil-
       bey <jdg@debian.org> verfasst.

ÜBERSETZUNG
       Diese  Übersetzung  wurde mit dem Werkzeug po4a <URL:https://po4a.org/>
       durch Chris Leick c.leick@vollbio.de im  Juli  2012  erstellt  und  vom
       deutschen  Debian-Übersetzer-Team  korrekturgelesen.  Bitte  melden Sie
       alle Fehler in der Übersetzung  an  debian-l10n-german@lists.debian.org
       oder als Fehlerbericht an das Paket devscripts. Sie können mit dem fol-
       genden Befehl das englische Original anzeigen »man -L C Abschnitt deut-
       sche_Handbuchseite«.

DEBIAN                       Debian-Hilfswerkzeuge                  DEBUILD(1)

Generated by dwww version 1.15 on Sat Jun 29 01:37:25 CEST 2024.